SPD rückt Thema Bahnhof wieder in den Blickpunkt
Sorgen trübten die harmonische Stimmung in der Jahreshauptversammlung des Wiesauer SPD-Ortsvereins im "Sportzentrum". Vorsitzender Georg Wurzer sprach mit Blick auf die Mitgliederzahlen von einem schmerzlichen Aderlass im zurückliegenden Jahr. Auch die Altersstruktur gebe Grund zur Sorge, bedauerte der Vorsitzende.
"Uns fehlt der Nachwuchs, 75 Prozent unserer Mitglieder sind älter als 60", erläuterte der Ortsvorsitzende. Die regelmäßigen Informationsveranstaltungen fänden wenig Anklang. Auch die monatliche Zusammenkunft der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen habe man mangels Interesse aussetzen müssen. Es gebe aber auch erfreuliche Lichtblicke. Die Mehrtagesfahrten der Wiesauer SPD kämen sehr gut an. "Der Zuspruch ist groß", ergänzte Wurzer. "Die zuletzt angebotene Reise in den Spreewald war überbucht. Wir mussten sogar eine Warteliste anlegen." Im kommenden Jahr sei eine Reise an den Bodensee geplant, informierte der SPD-Ortsvorsitzende.
Glückwunschkarten
"Die Osteraktion, auch die Teilnahme am Bürgerfest waren von Erfolg gekrönt." Wurzer klagte: "Leider wird die Personaldecke immer dünner. Wir sind auf jeden angewiesen." Stichwort Mitgliederbetreuung: "Jedes Mitglied erhält eine persönliche Geburtstagskarte. Das macht zwar Arbeit. Aber ich mache das gerne." Wurzer bedauerte, dass der SPD-Ortsverein nur mit zwei Leuten im Marktrat vertreten sei. Dennoch versuche man sich so gut wie möglich einzubringen. Erfreulich sei die harmonische Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen. Dennoch zeigte sich Georg Wurzer kritisch, aber auch erstaunt über die derzeitige Entwicklung beim Dauerthema Bahnhof. Er erinnerte nochmals an die Meinungsumfrage: Rund 68 Prozent hätten sich für einen Abriss ausgesprochen. Nun werde verkündet, man wolle den Bahnhof erhalten. "Woher dieser Stimmungswandel kommt, wissen wir nicht." Dennoch mahnte der SPD-Vorsitzende zur Gelassenheit: "Lassen wir uns überraschen. Ich bin mit allen Lösungen einverstanden. Sie müssen aber sinnvoll und finanzierbar sein." Den Ankauf weiterer Grundstücke im Umfeld des Bahnhofs hält Georg Wurzer für gut. Kreisrätin Hannelore Bienlein-Holl berichtete von ihren Erfahrungen bei der Flüchtlingsintegration vor Ort, aber auch über das von der SPD initiierte und unterstützte Investitionsprogramm in den Bereichen Bildung, Wohnung und Arbeit. Der SPD-Kreisvorsitzende Rainer Fischer zeigte sich gewohnt kritisch, betonte aber: "Es gibt keine Alternative zur SPD."
In der Jahresversammlung zeichnete die SPD auch treue Mitglieder aus: 10 Jahre Michael Wachsmann, 40 Jahre Eduard Klarner, 50 Jahre Gerhard Klarner (er ist zudem seit 30 Jahren Kassier).
Bildunterschrift: SPD-Ortsvorsitzender Georg Wurzer (Vierter von links), Hannelore Bienlein-Holl (Zweite von rechts) und Rainer Fischer (Fünfter von rechts) dankten den langjährigen Mitgliedern Gerhard Klarner (Fünfter von links) und Eduard Klarner (Vierter von rechts).
Bild und Text: Werner Robl